
Die Sektion Essen baute zunächst eine Hütte an völlig anderer Stelle, nämlich in Südtirol im Seebertal am Timmelsjoch. Dieses 1903 eingeweihte Haus fiel nach dem 1. Weltkrieg an Italien und brannte später (unter anderem Namen geführt) völlig ab.
Die Sektion Essen errichtete 1929 im hinteren Umbaltal eine neue massive Hütte(Neue Essener Hütte). Diese fiel im Jahr 1936 einer Lawine zum Opfer. Die Hütte wurde wieder aufgebaut, erlitt aber nochmals im Jahre 1958 das Schicksal, von einer Lawine zerstört zu werden.
Daraufhin errichtete die Sektion Essen 1966 ihre Hütte an der heutigen Stelle als Anbau zur Rostocker Hütte. Die Rostocker Sektion war in Marktheidenfeld neu gegründet worden, da die Sektion in der ehemaligen DDR nicht mehr zugelassen war. Die Zustimmung zum Anbau war der finanziellen Lage der kleinen neugegründeten Sektion geschuldet. Damit wurde der Name Essener-Rostocker Hütte geboren. Die Hütte wurde zunächst als Hüttengemeinschaft betrieben, 1998 wurde der gesamte Komplex von der Sektion Essen übernommen.
Die Rostocker Hütte entstammt einer Initiative Prägratener Bürger um den Bergführer Andrä Mariacher, die eine Hütte an dieser Stelle erbauen wollte. Man hat sich dann aber aus finanziellen Gründen doch entschieden, den Bauplatz und bereits angeschafftes Baumaterial dem Alpenverein zu überlassen. Die Sektion Rostock erbaute daraufhin im Jahre 1911 den Rohbau der Hütte und konnte diese im August 1912 eröffnen. Die Sektion arbeitete sehr eng mit Andrä Mariacher zusammen, der auch bis 1929 erster Hüttenwirt war. Danach übernahm seine Tochter Ida Steiner den Hüttenbetrieb über einen Zeitraum von 52 Jahren. Die Familie Steiner blieb bis zur Aufgabe durch die Sektion Rostock und darüber hinaus bis zum Jahre 2006 für den Betrieb zuständig.
Die Sektion Essen hat gerade in den letzten Jahren erhebliche Mittel in die Erneuerung der Infrastruktur gesteckt, so dass man derzeit von einer komplett ausgebauten, den heutigen Verhältnissen voll genügenden Hütte sprechen kann.
Das hier dargestellte Foto muss einige Jahre alt sein, da der Gletscher (wie fast alle Gletscher der Alpen) längst nicht mehr diese Dimension hat.